Hauptaufgabe der Kanalisation ist ein ordnungsgemäß funktionierender Transport von Abwasser von den einzelnen Entstehungsquellen (Haushalte, Gewerbe, Industrie u.a.) zur zentralen Kläranlage auf dem Pletschweg in Amern; aber auch die schadlose Ableitung von Regenwasser ist eine wichtige Aufgabe des Kanalleitungsnetzes. Das Kanalnetz der Schwalmtalwerke AöR hat eine Länge von 137 Kilometern mit mehr als 5.000 Kanalschächten. Die Schwalmtalwerke AöR betreibt im Kanalnetz 23 Bauwerke zur Regenwasserbehandlung und 24 Pumpwerke zur Abwasserförderung. Diese Sonderbauwerke sind mindestens arbeitstäglich zu überwachen und monatlich, bzw. nach einem Regenereignis, zu kontrollieren, um den ordnungsgemäßen Betrieb sicherzustellen. Regelmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten gewährleisten dies.
Für Haushalte, die keinen Anschluss an den öffentlichen Abwasserkanal haben, organisiert die Schwalmtalwerke AöR die Entleerung der Abwassersammelgruben und reinigt dieses Abwasser auf der Zentralkläranlage. Auch wird die Entleerung der Kleinkläranlagen im Gemeindegebiet durch die Schwalmtalwerke AöR organisiert und der entnommene Klärschlamm auf der Kläranlage gereinigt.
Die Landesregierung NRW hat die Betreiber der öffentlichen Kanalisation verpflichtet, alle 15 Jahre das gesamte Kanalnetz zu begutachten und dies zu dokumentieren (SüwVO Abwasser). Dies erfolgt in Schwalmtal i.d.R. mittels Kanalkamera. Hieraus erkannte Schäden an der Kanalisation werden jährlich beseitigt, z.B. durch sogenannte Inliner. Dies sind Schläuche, die in schadhafte Kanalteilstücke eingezogen werden, um diesen die erforderliche Standfestigkeit und Dichtigkeit zu verschaffen bzw. zu erhalten. Sofern dies nicht möglich ist, erfolgt eine Teilsanierung durch Neubau von Teilstrecken.
Ebenso erfolgen regelmäßig Schachtkontrollen, sodass mindestens alle 3 Jahre jeder Schacht kontrolliert ist. Zusätzlich zu diesen Kontrollen wird gezielt und nach gesetzlichen Vorgaben, eine Rattenbekämpfung durchgeführt. Bei der Rattenbekämpfung stützten wir uns auf modernste Technik, um Gifteintrag in die Umwelt weitestgehend auszuschließen. Um die Vermehrung von Ratten zu verhindern, wurde unser Personal speziell zur Nagetierbekämpfung geschult. Die Rattenpopulation wird gezielt und möglichst umweltverträglich reduziert.
Im Jahr 2021 wurde ein Konzept zur Geruchsbegrenzung aus der Kanalisation erstellt. Dieses Konzept kennzeichnet Schwerpunkte und zeigt die geeigneten Maßnahmen zur Geruchsbegrenzung auf. Diese Maßnahmen werden in den folgenden Jahren im Rahmen der Jahresplanung berücksichtigt.